Unbezahlbar und gestohlen: Die größten Kunstraub dieses Jahrhunderts

Da die Netflix-Dokuserie 'This is a Robbery' den Fokus wieder auf den berüchtigten Bostoner Kunstdiebstahl von 1990 richtet, finden Sie hier eine Liste einiger der anderen sensationellen Verbrechen dieser Art.

Cézannes „Junge in der roten Weste“. (Foto: Wikimedia Commons)

Am frühen Morgen des 18. März 1990, dem Morgen nach dem St. Patrick's Day, betraten zwei als Polizisten verkleidete Männer das Bostoner Isabella Stewart Gardner Museum. Einundachtzig Minuten später gingen sie mit 13 Kunstwerken im Wert von 500 Millionen US-Dollar hinaus, darunter Werke des niederländischen Meisters Rembrandt aus dem 17. zu den teuersten fehlenden Kunstwerken.

Mehr als drei Jahrzehnte später hängen die leeren Rahmen, aus denen die Leinwände geschnitten wurden, weiterhin im Museum, das Rätsel bleibt ungelöst, die FBI-Untersuchungen sind immer noch aktiv und es gibt eine Belohnung von 10 Millionen Dollar für Informationen über die Diebe und die Kunstwerke. Es wurden keine Festnahmen vorgenommen.

Eine vierteilige Netflix-Dokuserie mit dem Titel 'This is a Robbery' unter der Regie von Colin Barnicle wirft jetzt neues Licht auf den Raub und enthält noch nie dagewesene Fotos des Tatorts. Der Diebstahl bleibt einer der größten und faszinierendsten seiner Art, einschließlich einiger der anderen – sowohl gelösten als auch ungelösten –, die folgten.

2000

Bei einem der aufwendigsten Kunstüberfälle der Geschichte explodierten Diebe zwei Autos in ganz Stockholm, um Polizeiressourcen abzulenken, während sie das Nationalmuseum der Schönen Künste ausraubten.

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Die Diebe drangen mit Maschinengewehren in das Museum ein, erbeuteten schnell ein Selbstporträt von Rembrandt sowie zwei Gemälde von Renoir und zogen sich auf einem Motorboot vom Museumsufer zurück.

Während die Polizei alle an dem Überfall beteiligten Männer innerhalb von Wochen festnahm, erschienen die Werke erst später, beginnend mit der Bergung von Renoirs „Gespräch mit dem Gärtner“ im Jahr 2001 bei einer Drogenrazzia. Bis 2005 wurden alle drei Werke als geborgen gemeldet.

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2004

Eine Version des norwegischen Meisters Edvard Munchs „Der Schrei“ sowie seine „Madonna“ wurden im August 2004 am helllichten Tag von zwei Männern geraubt, die mit einer Pistole in das Osloer Munch-Museum eindrangen und mit den Werken gingen.

Die Gemälde wurden 2006 geborgen, Monate nachdem sechs Verdächtige wegen ihres Diebstahls festgenommen worden waren.

Eine andere Version von „The Scream“ war am Eröffnungstag der Olympischen Winterspiele 1994 in Lillehammer gestohlen worden, als zwei Diebe das Nationalmuseum in Oslo betraten, einen Draht durchtrennten, der die Leinwand an der Wand hielt, und mit dem gerahmten Gemälde entkamen.

Die Diebe hinterließen einen Zettel mit der Aufschrift: Tausend Dank für die schlechte Sicherheit!

Die Regierung weigerte sich, die von den Dieben geforderten 1 Million US-Dollar zu zahlen, da keine Beweise für die Echtheit der Forderung vorliegen. Drei Monate später wurde das Werk schließlich unbeschädigt in einem Hotel in der kleinen norwegischen Hafenstadt Asgardstrand geborgen.

1996 wurden vier Männer wegen Diebstahls verurteilt.

Monets „Mohnfeld bei Vetheuil“. (Foto: Wikimedia Commons)

2008

Kunstwerke, deren Wert auf 84 Millionen Pfund geschätzt wird – Cézannes „Junge in der roten Weste“, Monets „Mohnfeld bei Vetheuil“, Edgar Degas’ „Ludovic Lepic und seine Töchter“ und Vincent van Goghs „Blühende Kastanienzweige“ – wurden aus der Zürcher Galerie gestohlen Sammlung Emil Bührle im Jahr 2008 bei einem der größten Kunstdiebstähle Europas.

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Drei maskierte Männer betraten das Museum, als es für Besucher geöffnet war, und als einer von ihnen das Museumspersonal am Eingang mit einer Pistole aufhielt, gingen die anderen beiden in die Ausstellungshalle und stahlen die Werke.

Während die Werke von van Gogh und Monet innerhalb weniger Tage in einem verlassenen Fahrzeug auf einem Parkplatz gefunden wurden, wurde der Cézanne 2012 nach Serbien zurückverfolgt, als vier serbische Männer wegen des Diebstahls festgenommen wurden.

2010

Am 20. April 2010 gegen 3 Uhr morgens ging Vjeran Tomic, ein begeisterter Kletterer, der von den französischen Medien als 'Spiderman' bezeichnet wird, durch ein Erkerfenster des Museums für Moderne Kunst in Paris, schnitt ein Vorhängeschloss und zerschmetterte das Glas, um das Museum zu betreten in der Nähe der Champs Elysées und des Eiffelturms.

Im nächsten Jahr festgenommen, sagte er, er habe sich nur für Fernand Légers „Still Life with Candlestick“ angemeldet, aber schließlich vier weitere Werke mitgenommen – Pablo Picassos „Dove with Green Peas“, Henri Matisses „Pastoral“, George Braques „Olive Tree near Estaque“ und Amedeo Modiglianis „Frau mit einem Fächer“.

Während Tomic zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde, wurden seine Komplizen Jean-Michel Corvez, der den Raub angeblich angeordnet hatte, und Yonathan Birn, der die Gemälde angeblich versteckte, ebenfalls zu Gefängnisstrafen verurteilt. Das Trio wurde außerdem zu einer Entschädigung von 104 Millionen Euro an die Stadt Paris verurteilt, abgesehen von anderen Geldstrafen.

2020

Anfang dieses Monats verhaftete die niederländische Polizei einen Verdächtigen, weil er van Goghs „The Parsonage Garden at Nuenen in Spring“ und Frans Halss „Two Laughing Boys“ aus Museen in den Niederlanden gestohlen hatte, als sie aufgrund der Covid-19-Pandemie geschlossen wurden.

Der van Gogh wurde von einem Dieb auf einem Motorrad getragen, der die Glastür des Singer Laren Museums einschlug, das das Gemälde vom Groninger Museum in Groningen ausgeliehen hatte.

Der Hal wurde im August aus dem Museum Hofje van Mevrouw van Aerden in Leerdam im Westen des Landes gestohlen. Das Öl von 1626, das lachende Knaben mit einem Krug Bier zeigt, war bereits 2011 und 1988 aus dem Museum gestohlen worden. Beide Male wurde es innerhalb weniger Monate wiedergefunden.

Gustav Klimts „Portrait of a Lady“ war fast zwei Jahrzehnte lang verschollen, nachdem es 1997 aus der Galleria d’Arte Moderna in Piacenza, Italien, gestohlen wurde

Gestohlene Meisterwerke

* Das wohl berühmteste Kunstwerk der Welt, Leonardo da Vincis „Mona Lisa“, wurde 1911 von einem italienischen Mitarbeiter des Museums aus dem Louvre gestohlen, der der Meinung war, dass das Werk von seiner Heimat zurückerobert werden sollte. Die Arbeit kam 1913 ins Museum zurück.

* 1969 gingen Diebe mit Caravaggios „Krippe mit dem Hl. Franziskus und dem Hl. Laurentius“ aus dem Oratorium von San Lorenzo in Palermo, Italien. Das Werk fehlt noch.

* Gustav Klimts 'Portrait of a Lady' war fast zwei Jahrzehnte lang verschollen, nachdem es 1997 aus der Galleria d'Arte Moderna in Piacenza, Italien, gestohlen wurde. 2019 fand der Museumsgärtner das Werk in einem Müllsack hinter einem Wandplatte. Zwei Männer gaben zu, das Verbrechen begangen zu haben, und behaupteten, sie hätten es der Stadt als Geschenk zurückgegeben.

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